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Anette Frisch

Pazifischer Ozean, Ôshima

Aktualisiert: 19. Aug. 2020

Welches Bad, Fluss, See oder Meer zählt zu deinen Lieblingsschwimmorten? Badegast Marion Pelz aus Düsseldorf kennt eine Stelle, die es so leicht nicht zu erreichen gibt.



„Der Ort, an dem ich ein einmaliges Badeerlebnis hatte, ist ein Strand in Japan. Er befindet sich auf der Vulkaninsel Ôshima. Das Gestein ist schroff, der Sand schwarz und der Pazifik türkisfarben. Japan hat schon immer eine große Faszination auf mich ausgeübt. Seit nahezu 20 Jahren mache ich Kyûdô, eine meditative Form des Bogenschießens.




Die Wellen des pazifischen Ozeans branden auf den schwarzen Sand des Strandes
Kontrastreich: Der Strand von Oshima, © Foto: Marion Pelz

Als ich am Strand von Ôshima spazierte, war es sehr heiß. Ohne dass ich es mitbekommen hätte, fand ich mich plötzlich umgeben von einer Schar pechschwarzer Raben. Der Moment hatte etwas zutiefst Surreales, fast, als wäre ich in einem Film. Die Raben begleiteten mich auf meinem Spaziergang. Sie schossen in die Luft und glitten, getragen von den Fallwinden, wieder hinab. Ich hatte das Gefühl, sie folgten mir und beobachteten mich.


Die Stimmung an diesem Strand war mystisch. Die schwarzen Vögel, der schwarze Sand, das Türkis des Meeres. Keine Zivilisation, keine Menschen. Auf mich wirkte das alles ursprünglich und rein. Ich fühlte mich mit der Natur und den Elementen verbunden: Der Luft, dem Wasser, der Erde, dem Feuer.



Auf den schwarzen Vulkanfelsen haben sich Raben versammelt, einige lassen sich im Fallwind des Meeres gleiten
Black birds matter in Japan © Foto: Marion Pelz

Ins Meer bin ich mit äußerster Vorsicht und großem Respekt gegangen. Ich hatte zuvor ein Schild gesehen, das vor einem „Tsunami“ warnte. Wörtlich übersetzt heißt Tsunami „Hafenwelle“. Das klingt im Vergleich zu ihrer Zerstörungskraft fast ein wenig nachlässig.

Als ich später über die große Holztreppe zurück zur Straße stieg, blickte ich noch einmal zurück auf den menschenleeren Strand. Ich hörte ein raues Krächzen, ganz in meiner Nähe. Ein Rabe saß auf dem Geländer, setzte den Kopf schief und schien mich genau zu studieren. Mir war, also wollte er mir eine Botschaft mit auf den Weg geben.


Wahrscheinlich werde ich den Strand und den pazifischen Ozean von Ôshima in meinem Leben kein zweites Mal besuchen. Das macht ihn für mich umso bedeutender.


Auf einem Schild oberhalb des Strandes wird auf die Gefahr eines Tsunamis in japanischer Schrift hingewiesen. Auf dem Treppengeländer sitzt ein einzelner Rabe
Rabe mit Warnhinweis © Foto: Marion Pelz


Englisch version, translated with the help of www.deepl.com/translator


Pazific ocean, Ôshima


Which pool, river, lake or sea is one of your favourite swimming locations? Swimmer Marion Pelz from Düsseldorf knows a place that is not so easy to reach.


"The place where I had a unique swimming experience is in Japan. It is located on the volcanic island of Ôshima. The rocks are rough, the sand is black and the Pacific is turquoise. Japan has always had a great fascination for me. For almost 20 years I have been doing Kyûdô, a meditative form of archery.


When I walked on the beach in Ôshima, it was very hot. I didn't notice that I suddenly found myself surrounded by a flock of pitch black ravens. There was something deeply surreal about that moment, almost as if I was in a movie. The ravens accompanied me on my walk. They shot up into the air and, carried by the fall winds, glided down again. I had the feeling they were following and watching me.


The atmosphere on this beach was mystical. The black birds, the black sand, the turquoise of the sea. No civilization, no people. To me it all seemed primordial and pure. I felt connected to nature and the elements: air, water, earth, fire.


I went into the sea with extreme caution and great respect. I had previously seen a sign warning of a "Tsunami". Literally translated tsunami means "harbour wave". Compared to its destructive power, this sounds almost a little careless.

When I later climbed the big wooden stairs back to the road, I looked back at the deserted beach once more. I heard a harsh croak, very close to me. A raven sat on the railing, put its head crooked and seemed to study me carefully. I thought, he wanted to give me a message.


I probably won't visit the beach and the Pacific Ocean of Ôshima a second time in my life. That makes it all the more important to me.



Marion Pelz ist Geschäftsführerin der Digital-Agentur Rheinarmada. Wir haben uns vor mehr als 15 Jahren auf einer Segeltörn durch Süd-Dänemark kennengelernt. Zurzeit versuchen wir, gemeinsam im Angermunder See schwimmen zu gehen – was aus Termingründen noch nicht geklappt hat. Aber ein bisschen Sommer bleibt uns noch...






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