"Schwimmen erdet mich mehr als vieles andere.
Das ist eine starke Orientierung,
die ich aus dem Wassererleben herausziehe.
Und ich denke, das ist ein guter Grund, es immer wieder und so oft wie möglich zu tun."
Das Gespräch mit dem Schriftsteller John von Düffel sollte eigentlich kein Podcast werden - und ist es doch geworden. Denn wenn zwei Schwimmer*innen sich unterhalten und in die Tiefe tauchen, können sie sich verlieren. Für mich, die das Interview hätte führen sollen, gilt das im Besonderen. Ich habe mich häufig in meinen Fragen verloren, bin gedanklich und sprachlich umhergeirrt, was mir aus professioneller Sicht betrachtet, nicht so angenehm war und zum Teil noch ist.
Dennoch habe ich mich entschlossen, das Gespräch zu veröffentlichen - mit dem Einverständnis von John von Düffel. Warum? Weil es so dynamisch ist, an vielen Stellen ungeschliffen, unüberlegt, Herz und Freude haben übernommen.
Was auch bedeutet, dass das Gespräch einiges an Vorwissen abverlangt. Wir sprechen zum Beispiel wie selbstverständlich über das Buch "Kanalschwimmer" von Ulrike Draesner, ohne dass ich an keiner Stelle erkläre, worum es darin geht. Das zum Thema professionelle Interviewführung.
Am Ende bleibt ein intensives, heiteres Gespräch aus dem Corona-April 2020, in dem zumindest ich mich um Kopf und Kragen rede. Gerettet hat die schlechte Zoom-Ton-Aufnahme der wunderbare Dokumentarfilmer und Musiker Tom Blankenberg, der auch die Musik zum Podcast beigesteuert hat und Intro/Outro spricht.
›Wasser und andere Welten‹ versammelt achtzehn teils poetologische, teils autobiografische, teils alte und teils
neue Texte zum Schwimmen und Schreiben. Das verschwindende Wasser stellt John von Düffel nun vor die literarische Gewissensfrage, worüber man in Zeiten des Klimawandels schreiben sollte. Brauchen wir eine neue Poetik der Naturbeschreibung?
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